Offene Arbeit in den Kindertagesstätten des ev. Stadtkirchenverbandes Hannover
Die pädagogische Arbeit orientiert sich im offenen Konzept an den Interessen und dem Wohlbefinden der Kinder. Sie ist Ausdruck für eine differenzierte, individuelle, sowie partizipative Bildungspraxis, die unserem christlichen Menschenbild entspricht. Das Kind steht mit seinen Fähigkeiten und Ressourcen im Mittelpunkt, ist Ausgangspunkt für die pädagogische Praxis und handlungsleitend in der pädagogischen Arbeit evangelischer Kitas.
In unseren Kitas begegnen sich alle mit gemeinsamer und gegenseitiger Achtung, Würde und Respekt. Alle sind willkommen und finden den Platz, den sie für sich brauchen.
Offene Arbeit heißt auch, offen auf andere zuzugehen, zu sehen, zu hören, zu erahnen und zu erkennen, was jeweils gebraucht wird. In respektvoller Distanz, nie überstülpend, wird auf die Signale, Fragen oder Bedürfnisse der Kinder in angemessener Form reagiert.
Die Freiheit im Konzept der offenen Arbeit ist ein demokratischer Wert, der Kinder in ihrer demokratischen Bildung unterstützt und gleichzeitig die Bedürfnisse von Kindern in den Vordergrund rückt.
Die Rechte und Bedürfnisse von Kindern sind handlungsleitend für die pädagogischen Fachkräfte. Die Erwachsenen bestimmen nicht mehr, was für Kinder gut und förderlich ist, sondern erkennen und nehmen wahr, welchen Weg die individuelle Lernentwicklung eines jeden Kindes nehmen muss.
Die pädagogische Praxis reagiert darauf und schafft so gemeinsam mit den Kindern deren jeweilige Lerngeschichte. Die Pädagog:innen entwickeln gemeinsam Strukturen, die vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten eröffnen. Sie sind sich ihrer Handlungs- und Entscheidungsmacht über die Kinder bewusst und reflektieren regelmäßig die eigene Arbeit. Dies ist eine Grundbedingung, um ressourcenorientiert arbeiten zu können. Durch die differenzierte Arbeitsweise werden den Kindern die jeweils besten Entwicklungs- und Lernmöglichkeiten geboten.
Die pädagogischen Fachkräfte unterstützen und kreieren Angebote einerseits und lassen Kinder ihren eigenen Ideen folgen und begleiten so deren Entwicklung. Sie setzen Vertrauen in die Fähigkeiten der Kinder und ermöglichen die Selbstbildung. Dies wird von den Kindern, wenn sie es für sich als sinnvoll erachten, angenommen und lassen die Bildung weiter anwachsen. Die Kinder werden an allen Prozessen beteiligt, ihnen wird altersentsprechend Verantwortung übergeben. Die Kinder erfahren, dass sie selbstwirksam sind und Einfluss auf die eigene Entwicklung haben.
Mit den Kindern wird dialogisch kommuniziert. Der Entwicklung einer gemeinsamen Sprache und Kommunikation wird viel Raum gegeben.
Die Kitas werden in ihrer besonderen pädagogischen Arbeit von Fachleuten regelmäßig unterstützt, sie erhalten Beratung und Fortbildung, um die alltäglichen Bedingungen der Praxis zu reflektieren. Die pädagogischen Fachkräfte nutzen das Handlungsforschungskonzept, um die Praxis regelmäßig zu überprüfen. Sogenannten Praxisproblemen wird im Diskurs aller Beteiligten nachgegangen und es werden gemeinsam Lösungen gefunden. Neuerungen oder Veränderungen haben innerhalb einer Probephase die Chance, sich zu etablieren.
In der offenen Arbeit wird jeder Raum für Entwicklung und Entfaltung genutzt.